Familienunternehmen sind das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft. Sie produzieren rund 58 Prozent aller betrieblichen Umsätze. Aktuellen Umfragen zufolge will die Hälfte von ihnen den Betrieb bis zum Jahr 2019 an die nächste Generation weitergeben. Allerdings haben bislang nur etwa 22 Prozent einen soliden Plan für die Nachfolgeregelung. Deshalb widmen wir uns einmal mehr diesem wichtigen Thema und beantworten die folgenden Fragen:

1. Warum findet nur die Hälfte aller Familienunternehmen einen Nachfolger?
2. Welche Nachfolgelösungen stehen Ihnen zur Verfügung?
3. Wann ist der beste Zeitpunkt, mit der Nachfolgeplanung zu beginnen?
4. Wie wird Ihr Unternehmen fit für die Nachfolge?
5. Wie finden Sie einen geeigneten Nachfolger?

5 Antworten auf den Punkt gebracht

Warum findet nur die Hälfte aller Familienunternehmen einen Nachfolger?

Das Problem bei vielen Familienunternehmen ist, dass die Inhaber viel zu spät beginnen, sich über die Nachfolge Gedanken zu machen. Bei den meisten österreichischen Firmen ist die Nachfolgeregelung gleichbedeutend mit der Ruhestandsplanung. Die Unternehmer fühlen sich ihrem Betrieb jedoch verbunden und können sich auch jenseits der 60 einen Ausstieg noch nicht vorstellen. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Schließlich gibt es zahlreiche Beispiele dafür, dass die Leistungsfähigkeit im Alter nicht unbedingt nachlassen muss. Wenn der Geschäftsführer jedoch plötzlich krankheitsbedingt ausfällt oder gar verstirbt, kommt es ohne einen kompetenten Nachfolger zur Unternehmenskrise.

Vielen Familienbetrieben mangelt es an Zukunftsfähigkeit

Familienfirmen sind oft von einer patriarchalischen Führungsstruktur gekennzeichnet. Der anfängliche Erfolg ist eine Bestätigung für den Gründer. Das macht ihn in den späteren Jahren automatisch weniger empfänglich für neue Ideen. So halten die Betriebe lange an Altbekanntem fest und verpassen den Anschluss an neue Marktentwicklungen. Ein Blick auf Unternehmen, die einen Nachfolger suchen, zeigt: Kaum eines ist innovativ, und viele schrumpfen schon seit Jahren. Das sind keine guten Voraussetzungen, einen Kaufinteressenten zu finden.

Welche Nachfolgelösungen stehen Ihnen zur Verfügung?

Geschäftsführer von Familienunternehmen wünschen sich meist, dass der Betrieb auch nach ihrem Ausstieg in Familienhand bleibt. Aber nicht immer ist Vererben die beste Lösung. Die Erbschaft kann zu Familienzwistigkeiten führen, wenn es beispielsweise mehrere potenzielle Kandidaten für die Nachfolge gibt. Oder den Kindern fehlt das unternehmerische Geschick, was für die Zukunft der Firma fatal ist. In unserem Blogbeitrag „Vererben oder verkaufen?“ haben wir Ihnen bereits die Vor- und Nachteile beider Strategien erläutert.

Es gibt mehrere Verkaufsstrategien, die sich lohnen können

In mehr als der Hälfte der Fälle haben die Geschäftsinhaber ohnehin keine Wahl, denn immer mehr Kinder verfolgen lieber eigene Karriereziele als jahrelang im Schatten der Eltern zu stehen. Wenn ein Verkauf die einzige Möglichkeit ist – wer soll das Unternehmen dann erwerben? Hier gibt es mehrere Alternativen:

• Übernahme durch einen unternehmensinternen Manager (Management-Buy-out)
• Übernahme durch einen externen Manager (Managament-Buy-in)
• Verkauf an einen strategischen Investor (z. B. ein konkurrierendes Unternehmen)
• Verkauf an einen Finanzinvestor

Wann ist der beste Zeitpunkt, mit der Nachfolgeplanung zu beginnen?

Es ist ratsam, die Nachfolge von langer Hand vorzubereiten. Die Übergabe eines Unternehmens ist eine komplexe Angelegenheit, und die Marktbedingungen unterliegen ständigen Veränderungen. Wer einen soliden Plan hat, kann den Ausstiegszeitpunkt und damit auch den Verkaufspreis optimieren. Die Vorbereitung der Nachfolge muss dabei nicht automatisch im Ruhestand enden. Bei einem Teilausstieg verkauft der Geschäftsführer sein Unternehmen ganz oder teilweise, ohne gleich die Verantwortung abzugeben. Das hat den Vorteil, dass der Unternehmer seine finanziellen Rücklagen für den Ruhestand diversifizieren und sich so gegen negative Marktentwicklungen absichern kann.

Langfristige Planung erhöht die Erfolgsaussichten

Ein Unternehmen ist nicht nur eine Produktionsstätte, sondern auch ein soziales Gebilde. Ein potenzieller Käufer interessiert sich vor allem für bestehende Kundenkontakte. Aber auch Lieferantenbeziehungen sowie das Arbeitsklima, die Qualifikation und Motivation der Mitarbeiter sind essenziell für den zukünftigen Erfolg. Zwischenmenschliche Beziehungen baut man nicht über Nacht auf. Deshalb wissen es viele Käufer zu schätzen, wenn der alte Geschäftsführer noch eine Weile an Bord bleibt, während sich der Nachfolger einarbeitet. Vor allem aber bietet eine langfristige Planung die Möglichkeit, sich frühzeitig auf Stärken zu fokussieren und Schwächen abzubauen. So wirkt das Unternehmen bei der Suche eines Nachfolgers attraktiver.

Wie wird Ihr Unternehmen fit für die Nachfolge?

Wie vieles bei der Unternehmensführung beginnt die Nachfolgeregelung mit einem Plan. Der Geschäftsführer sollte sich zuerst überlegen, wie er sich den Ausstieg vorstellt. Dazu gehört auch, sich Gedanken darüber zu machen, wie das Leben nach dem Ausstieg aussehen soll. Schließlich bestimmt das, wie viele finanzielle Rücklagen benötigt werden. Ausgehend von diesem Ziel können konkrete Maßnahmen in Gang gesetzt werden, um das Unternehmen auf die Nachfolge vorzubereiten. Je länger dabei der Zeithorizont, desto besser. Vielleicht wollen Sie Fuß in einem neuen Markt fassen oder ein unprofitables Geschäftsfeld abstoßen. Der Erfolg solcher Veränderungen ist oft erst nach mehreren Jahren sichtbar.

Die Vorbereitung für die Nachfolge hat viele Dimensionen

Neben der Anpassung der Unternehmensstrategie müssen selbstverständlich auch die formalen Voraussetzungen für die Nachfolge geschaffen werden. Bei inhabergeführten Firmen vermischen sich die private und die betriebliche Sphäre häufig. Sobald Sie beginnen, den Ausstieg aktiv vorzubereiten, sollten Sie hier klare Grenzen ziehen. Besonders langwierig gestaltet sich dies, wenn Wohnsitz und Betriebsgelände eine Einheit bilden. Weitere Faktoren, die Sie bei der Vorbereitung berücksichtigen müssen, sind:

• Sind alle Verträge (Gesellschaftsverträge, Lieferantenverträge, Arbeitsverträge, etc.) rechtwirksam, und was gibt es hier bei der Nachfolge zu beachten?
• Sind Patente und Lizenzen ordnungsgemäß angemeldet?
• Ist die Finanzierung solide und gibt es langfristige Finanzierungszusagen?

Wie finden Sie einen geeigneten Nachfolger?

Die Wirtschaftskammern Österreich (WKO) haben erkannt, wie brisant das Thema Nachfolge für die österreichische Wirtschaft ist, und haben eine Nachfolgebörse eingerichtet. Hier können Unternehmer ihren Betrieb ausschreiben und Käufer nach interessanten Übernahmekandidaten suchen. Allerdings ist der Verkauf einer Firma nicht mit der normalen Geschäftstätigkeit eines Unternehmens vergleichbar. Viele Firmeninhaber verkaufen nur einmal im Leben ein Unternehmen. Es fehlt ihnen entsprechend an der Erfahrung, einen fairen Unternehmenswert zu ermitteln, von den rechtlichen und steuerlichen Auswirkungen einer solchen Transaktion ganz zu schweigen.

Ein M&A-Berater unterstützt Sie während des gesamten Prozesses

M&A-Berater verfügen über ein weitreichendes Netzwerk, das bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger unentbehrlich ist. Darüber hinaus haben sie auch Kontakte zu Finanzinvestoren, die bei der Finanzierung eines Unternehmenskaufs helfen. Es lohnt sich aber, einen M&A-Berater schon vor der aktiven Suche nach einem Nachfolger einzuschalten. Die Experten für Unternehmenskäufe kennen die Marktlage und können Ihnen dabei behilflich sein, Ihr Unternehmen für einen Verkauf richtig vorzubereiten und dadurch den Kaufpreis zu maximieren.

Wenn auch Sie in den nächsten Jahren einen Nachfolger für Ihr Unternehmen suchen, stehen Ihnen unsere Spezialisten gerne mit Rat und Tat zur Seite. Rufen Sie uns an unter: +43 (1) 3363666


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