Führungskräfte arbeiten häufig am Limit. Oft betreuen sie mehrere Projekte gleichzeitig, müssen Produkte zur Marktreife führen, Kunden gewinnen, die Mitarbeiter motivieren und dabei auch noch die Kosten beachten. Das Gehirn reagiert auf die hohen Anforderungen, indem es Routinen für Denkprozesse entwickelt. Dank dieses Mechanismus treffen erfahrene Manager ihre Entscheidungen effizienter. Aber hier lauert auch eine Gefahr, denn aus Denkroutinen werden schnell Denkfallen.
Vorschnelles Schlussfolgern kann zu Fehlentscheidungen führen
Lernen besteht in großem Maße aus dem Entwickeln und Wiedererkennen von Mustern. Je häufiger eine Tätigkeit wiederholt wird, desto leichter fällt sie uns, bis sie ganz automatisch abläuft. In komplexeren Situationen kann dieses automatische Handeln jedoch zu Fehlentscheidungen führen, wenn wichtige Fakten, die außerhalb des bekannten Musters liegen, ausgeblendet werden. Manager mögen heutzutage für schnelle Entscheidungen gelobt werden, Sie sollten sich aber immer ausreichend Zeit nehmen, um auch das große Ganze zu betrachten und vermeintlich kausale Zusammenhänge auf ihre tatsächliche Gültigkeit zu überprüfen.
Wer dem eigenen Weltbild zu stark verhaftet ist, verpasst Chancen
Studien zeigen, dass viele Manager vor allem solche Mitarbeiter fördern, die ihnen in der Persönlichkeit ähneln. Genauso versuchen manche Unternehmen, ihre Produkte und ihren Vertrieb eins zu eins auf neue Märkte zu übertragen. Das eigene Weltbild, das seine Wurzeln schon in der Kindheit hat, ist eine wichtige Orientierungshilfe im Leben. In der Geschäftswelt kann es jedoch dem Erfolg im Weg stehen. Wer neue Märkte erobern will, muss gegenüber fremden Kulturen, ihren spezifischen Bedürfnissen, Geschäftspraktiken und Kommunikationsweisen offen sein. Wer zum Innovationsführer aufsteigen will, muss ständig den Status Quo hinterfragen.
Und auch innerhalb des Unternehmens sollte das eigene Weltbild nicht zum alleinigen Maßstab werden. Ein erfolgreiches Team lebt vom Zusammenspiel unterschiedlicher Fähigkeiten und Sichtweisen. Der Produktdesigner tickt zum Beispiel anders als der Controller. Als Manager oder Unternehmer sind Sie jedoch auf beide angewiesen und müssen ein Arbeitsumfeld schaffen, in denen die Weltbilder aller Ihrer Mitarbeiter neben Ihrem eigenen Platz haben.
Multitasking ist alles andere als effizient
Das Gehirn ist in der Lage, mehrere Prozesse gleichzeitig zu steuern. So hören Sie beispielsweise nicht auf zu atmen, während Sie diesen Artikel lesen. Das liegt daran, dass das Gehirn aus mehreren Bereichen besteht, die sich auf unterschiedliche Funktionen spezialisiert haben. Routinehandlungen wie der tägliche Arbeitsweg oder das Bedienen der Kaffeemaschine werden so abgespeichert, dass sie ohne umfangreiche Denkprozesse automatisch durchgeführt werden können. Auf dieser Erkenntnis basiert der Mythos vom Multitasking. Aber so leistungsfähig das Gehirn auch ist, es kann nicht zwei oder mehr komplexe Denkaufgaben gleichzeitig lösen, auch wenn der hektische Geschäftsalltag das manchmal verlangt. Um das Unmögliche möglich zu machen, springt das Gehirn ständig zwischen den verschiedenen zu bewältigenden Aufträgen hin und her. Durch den fehlenden Fokus dauert die Bearbeitung am Ende länger und es schleichen sich leicht Fehler ein.
Besser ist es, den Zeitaufwand für jedes einzelne Projekt vorher abzuschätzen, sich einen Tagesplan zu machen und alles nacheinander und mit der nötigen Konzentration abzuarbeiten. Mehr Tipps zu dieser sogenannten ALPEN-Methode finden Sie in einem unserer früheren Beiträge über Erfolgsmethoden.
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