Wer studiert, hat in der Regel höhere Einkommensaussichten. Dafür verbringt man aber viele Jahre unbezahlt auf der Schulbank, während Lehrlinge schon früh Geld verdienen. Können Akademiker diesen Einkommensvorsprung überhaupt aufholen?

 Bei Topverdienern, wie zum Beispiel Ärzten, ist die Antwort ganz klar ja. Fachärzte, wie Radiologen oder Chirurgen, verdienen in Österreich durchschnittlich weit über 100.000 Euro im Jahr, dicht gefolgt von Zahnärzten mit gut 96.000 Euro. Damit verdienen sie 4,5-mal so viel wie ein österreichischer Durchschnittsverdiener. Auch Rechtsanwälte verdienen mit durchschnittlich knapp 70.000 Euro am oberen Ende der Einkommensskala. Und wer es zum Partner einer Anwaltskanzlei schafft, kann durchaus mehr als eine halbe Million Euro im Jahr nach Hause bringen. Aber nicht jeder fühlt sich zum Mediziner oder Juristen berufen. Und in anderen Fachbereichen ist die Antwort auf die Frage, ob sich ein Studium finanziell lohnt, nicht so eindeutig zu beantworten.

Lehre als Karrieresprungbrett

Das Einkommenspotenzial vieler Ausbildungsberufe ist nicht unbedingt schlechter als das eines Studiums der Natur- oder Geisteswissenschaften. Viele Lehrlinge werden nach erfolgreicher Ausbildung von ihrem Arbeitgeber fest angestellt, eine Sicherheit, die Hochschulabsolventen nicht haben. Außerdem ist die Lehre auch keine Bildungssackgasse. Wer einen handwerklichen Beruf erlernt, kann sich an einer Meisterschule weiterbilden und auf diesem Weg zum Unternehmer aufsteigen. In vielen Fachbereichen gibt es zudem einen Trend, nach dem Schulabschluss zunächst eine Lehre zu absolvieren und erst anschließend ein Hochschulstudium zu beginnen. Die Berufsausbildung vor dem Studium schafft Zugang zu höher bezahlten Nebenjobs und verbessert aufgrund der praktischen Erfahrungen die Karrierechancen nach dem Abschluss.

Engagement ist oft wichtiger als der Abschluss selbst

Allerdings sollten Sie Ihre Berufswahl nicht nur von den durchschnittlichen Einkommensaussichten abhängig machen. Die Gehälter innerhalb der gleichen Branche können erheblich schwanken. Wer sich für sein Fachgebiet wirklich interessiert, hat bessere Einkommensperspektiven als jemand, der sich lustlos durchschlägt.

Mehr Chancen durch Hochschulbildung

Heutige Einkommensübersichten berücksichtigen außerdem nicht, dass sich die Gesellschaft permanent weiterentwickelt. Neue Berufe entstehen und alte werden obsolet. Es ist schwer vorherzusagen, welche Kenntnisse und Fertigkeiten in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren am Arbeitsmarkt gefragt sind. Mit einer Hochschulausbildung ist man für diese Herausforderungen in der Regel besser gewappnet. Langfristige Untersuchungen belegen: Je höher Ihre Qualifikation, desto besser sind Ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote unter Hochschulabsolventen ist deutlich niedriger als die unter Geringqualifizierten.


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