Unternehmer treffen täglich eine Vielzahl von Entscheidungen. Die meisten erfolgen intuitiv, basierend auf der Erfahrung des Managers. In komplexen Situationen kann es jedoch zu Fehlentscheidungen kommen, weil nicht alle Facetten des Problems richtig analysiert werden. Die WRAP-Methode von Chip & Dan Heath kann Ihnen helfen, Entscheidungen fundierter und effektiver zu treffen.

Der Mensch tendiert dazu, Informationen, die die eigene Sichtweise unterstützen, höher zu bewerten als andere. In Entscheidungssituationen kann dieser Tunnelblick fatal sein. Deshalb sollten wichtige Entscheidungen einem festgelegten Prozess folgen. Die WRAP-Methode geht dabei folgendermaßen vor:

1. Widen your options: Möglichkeiten ausweiten
Schauen Sie sich nicht nur die offensichtlichen Alternativen an. Meist gibt es mehr als einen Weg, ein Problem zu lösen. Betrachten Sie die Situation aus einer anderen Perspektive, zum Beispiel aus Sicht Ihrer Mitarbeiter, Kunden oder Lieferanten. Stehen Wettbewerber vor ähnlichen Herausforderungen? Wie gehen diese damit um? Je weiter Sie über den Tellerrand hinausschauen, desto mehr Handlungsmöglichkeiten werden Sie sich selbst eröffnen.

2. Reality-test your assumptions: Annahmen einem Realitäts-Check unterziehen
Machen Sie sich ihre eigene Sichtweise und Ihre Emotionen bewusst und suchen Sie gezielt nach Argumenten, die Ihnen widersprechen. Dadurch erhalten Sie einen ausgewogeneren Blick auf die Entscheidungssituation. Befragen Sie andere Stakeholder oder beziehen Sie sie mit in die Entscheidungsfindung ein. Idealerweise stellen Sie sich ein Team zusammen, das aus Mitgliedern mit unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven besteht.

3. Attain some distance before deciding: Abstand gewinnen
Jede Entscheidung wird von Emotionen überschattet. So ist die Angst vor unmittelbar bevorstehenden Veränderungen als Folge der Entscheidung beispielsweise oft größer als die vor möglichen zukünftigen Ereignissen aufgrund einer Nicht-Entscheidung. Zahlreiche Unternehmen sind schon in die Krise geraten, weil sie Veränderungen scheuten. Besonders bei weitreichenden Entscheidungen ist es deshalb wichtig, Abstand zu gewinnen. Versuchen Sie, sich das Ergebnis der Entscheidung in einem Jahr oder in zehn Jahren vorzustellen.

4. Prepare to be wrong: Potenzielle Probleme erkennen und ihnen vorbeugen
Niemand kann die Zukunft vorhersagen. Auch wenn Sie eine Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen treffen, können Sie nicht sicher sein, ob es die richtige war, bis Sie die tatsächlichen Auswirkungen kennen. Das Risiko von Fehlentscheidungen zu akzeptieren ist ein wichtiger Schritt, um nicht in eine Angststarre zu verfallen. Noch wichtiger ist, dass Sie versuchen, mögliche Probleme zu antizipieren und sich vorher zu überlegen, wie Sie ihnen begegnen wollen. Überprüfen Sie die Ergebnisse Ihrer Entscheidung in regelmäßigen Abständen. Manche Veränderungen brauchen Zeit, bis sie zu positiven Effekten führen. Aber wenn die Ergebnisse zu stark von Ihren Planungen abweichen, müssen Sie bereit für eine Kurskorrektur sein und eine neue Entscheidung treffen.


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