„Aus Fehlern wird man klug“, sagt ein altes Sprichwort. Dennoch herrscht in den meisten Unternehmen heutzutage eine Null-Fehler-Toleranz. Das belastet nicht nur das Arbeitsklima, sondern führt auch dazu, dass diese Firmen Chancen zur Weiterentwicklung verpassen.

Natürlich wäre es schön, wenn einem niemals Fehler unterlaufen würden. Aber in der Realität lassen sich Fehler bei aller Optimierung nicht immer vermeiden. Fehler liegen dabei nicht nur in der menschlichen Natur. Auch Maschinen können versagen. Fehler und der Umgang mit denselben gehören zum Geschäftsalltag. Und wie eine Führungskraft mit Fehlern umgeht, bestimmt in starkem Maße, wie sich ein Unternehmen entwickelt.

Wie Null-Fehler-Toleranz die Unternehmensentwicklung hemmt

Haben Mitarbeiter Angst, Fehler zuzugeben, besteht die Gefahr, dass diese vertuscht werden, anstatt sie frühzeitig zu beheben. Dies kann langfristig zu sehr viel größeren Schäden führen, wie die Diesel-Affäre von Volkswagen vor nicht allzu langer Zeit illustriert hat. Hinzu kommt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich Fehler wiederholen – dass also kein Lerneffekt eintritt – hoch ist, wenn deren Ursachen nicht analysiert und behoben werden. Aber es gibt noch einen anderen Aspekt, der für ein offenes und konstruktives Fehlermanagement spricht. In einer Unternehmenskultur, die Fehler ächtet, besteht meist eine ausgeprägte Angststarre. Frei nach dem Motto „Wer nichts macht, macht nichts falsch.“ macht jeder nur noch Dienst nach Vorschrift. In einer solchen Umgebung sind Verbesserungsvorschläge und neue Ideen rar – keine gute Voraussetzung, um in einer Zeit immer kürzer werdender Innovationszyklen wettbewerbsfähig zu bleiben.

 

Fehlermanagement ist Führungsaufgabe

Die Einführung einer konstruktiven Fehlerkultur beginnt bei den Managern. Geben Sie Ihren Mitarbeitern zu verstehen, dass Sie Fehler als das ansehen, was sie zumeist sind: eine Folge mangelhaften Trainings oder schlechter Kommunikation. Schließlich wird kaum ein Mitarbeiter absichtlich einen Fehler begehen. Mit dieser Einstellung schaffen Sie die wichtigste Voraussetzung dafür, dass zum einen Fehler schnell beseitigt werden und zum anderen Maßnahmen entwickelt werden, um ähnliche Fehler zukünftig zu vermeiden.

 

Angemessener Umgang mit Fehlern

Gewinnen Sie das Vertrauen der Mitarbeiter, indem Sie klare Prozesse einführen, wie mit Fehlersituationen umgegangen werden soll. Besprechen Sie Fehler mit dem betroffenen Mitarbeiter unter vier Augen, und verfolgen Sie dabei einen lösungsorientierten Ansatz. Im ersten Schritt sollte die Schadensbegrenzung im Vordergrund stehen. Erst wenn das Problem behoben ist, sollten Sie sich um die Ursachenanalyse kümmern. Beziehen Sie dafür alle an dem fehleranfälligen Prozess beteiligten Mitarbeiter ein und bitten um Verbesserungsvorschläge. So kann eine unangenehme Situation vielleicht sogar einen Motivationsschub auslösen und das Unternehmen weiterbringen.

 

Lesen Sie auch:


Möchten Sie Ihren Dienstagskaffee nicht mehr ohne unser spannendes Fachwissen genießen?

Für Ihre Anmeldung erhalten Sie das Buch “Betriebsgeheimnisse” kostenlos als Online-Ausgabe.

[mc4wp_form id=”26205″]

© 2023 – PALLAS CAPITAL Group AG | Webdesign by zehndreissig.com