Der Leistungsdruck in unserer Gesellschaft steigt stetig an. Es sollen immer höhere Gewinne erwirtschaftet, immer schneller neue Produkte entwickelt werden. Und auch der Feierabend und die Wochenenden sind nicht nur von Erholung geprägt: Der Haushalt muss erledigt und die Kinder versorgt werden. Und nebenbei möchte man auch noch Sport treiben, Freunde treffen und vielleicht mal ins Kino oder Theater gehen. So wird das Alltagsleben minutiös durchgeplant und es bleibt wenig Zeit, sich zu entspannen und einfach mal die Seele baumeln zu lassen.

Ein langer Jahresurlaub oder mehrere Kurzurlaube?

Urlaub ist wichtig, um die eigenen Reserven wieder aufzufüllen. Studien belegen, dass regelmäßige Ruhepausen die Leistungsfähigkeit erhöhen. Das gilt nicht nur für Angestellte, sondern auch für Manager und Unternehmer. Nach österreichischem Arbeitsrecht erhält jeder Angestellte fünf Wochen Urlaub pro Jahr. Aber wie sollte man sie am besten nehmen – am Stück oder gleichmäßig übers Jahr verteilt? Untersuchungen zeigen, dass der Erholungseffekt bei den meisten Menschen in den ersten drei bis vier Tagen am höchsten ist. Außerdem verfliegt er nach der Rückkehr an den Arbeitsplatz innerhalb kürzester Zeit. Das spricht für mehrere Kurzurlaube übers Jahr verteilt. Dennoch sollte man sich auch eine längere Auszeit von zwei bis drei Wochen gönnen. Denn bei einem Kurzurlaub entfernt man sich gedanklich oft kaum von der Arbeit.

Sind Sie von Kopf bis Fuß auf Entspannung eingestellt?

Es wäre schön, wenn man auf Knopfdruck entspannen könnte. Aber leider funktioniert das nicht. Dass man heutzutage jederzeit erreichbar ist, und mit Laptops und Tablets fast überall arbeiten kann, erschwert das Abschalten noch zusätzlich. Gleichzeitig können im Betrieb Engpässe entstehen, wenn Mitarbeiter im Urlaub sind. Deshalb sollte man jeden Urlaub gut vorbereiten. Lassen Sie unerledigte Aufgaben nicht bis nach dem Urlaub liegen, sondern suchen Sie eine geeignete Vertretung. Legen Sie dieser nicht einfach nur die Akten auf den Tisch, sondern arbeiten Sie sie so ein, dass sie sich nicht überfordert fühlt. Bedenken Sie, dass Ihr Kollege die Vertretung zusätzlich zu seinen eigenen Aufgaben übernimmt.

Richtig erholen – aber wie?

Smartphone und Dienst-Laptop haben im Urlaub nichts verloren. Wenn es sich gar nicht anders einrichten lässt, sollten Sie Ihr E-Mail-Konto nur einmal pro Tag zu einem bestimmten Zeitpunkt überprüfen. Achten Sie auch schon während der Planung darauf, dass Sie die Tage nach dem Urlaub nicht schon vorher mit Terminen vollstopfen. Wenn Sie schon mit dem Gedanken in den Urlaub gehen, welcher Stress Sie anschließend erwartet, werden Sie sich kaum entspannen. Wenn Sie eine Fernreise machen, richten Sie es so ein, dass Sie zwei bis drei Tage vor Arbeitsbeginn zurückkehren, um sich vom Jetlag zu erholen.

Ist Ihr Unternehmen urlaubsreif?

Ein Unternehmen muss nicht in die Betriebsferien gehen, nur weil der Chef Urlaub macht. Eine gute Führungskraft baut sich ein Team auf, mit dem der Betrieb auch ohne ihn funktionsfähig bleibt. Natürlich können Sie nicht die strategische Planung delegieren. Aber in die täglichen Entscheidungen muss der Geschäftsführer nicht zwangsweise involviert sein. Wichtig ist, dass die Schlüsselpositionen müssen immer besetzt sind, um auf Kundenanfragen reagieren zu können.

Die Tücken der Urlaubsplanung

In kleineren Betrieben kann die Urlaubsplanung eine große Herausforderung darstellen. Besonders schwierig wird es, wenn Angestellte mit Kindern um begehrte Ferienzeiten wetteifern. Hier hilft nur eine langfristige Planung. Sorgen Sie als Manager dafür, dass die beliebtesten Urlaubszeiten nicht zum Vorrecht Einzelner werden, sonst leidet das Betriebsklima. Jeder sollte zum Beispiel abwechselnd Gelegenheit haben, zwischen Weihnachten und Silvester oder an anderen umkämpften Brückentagen freizumachen. 

Vermeiden Sie Engpässe durch eine kluge Personalplanung

In Urlaubszeiten wird besonders schnell deutlich, wie wichtig eine strategische Personalplanung ist. Um sicherzustellen, dass der Geschäftsbetrieb zu jeder Jahreszeit gut läuft, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • Stellen Sie neue Mitarbeiter mit entsprechender Erfahrung ein.
  • Befördern Sie kompetente Mitarbeiter auf Stellvertreter-Positionen. Das reduziert einerseits dauerhaft das operative Risiko, wenn ein Manager unvorhergesehen ausfällt, und steigert andererseits die Motivation des Beförderten. Gerade in kleinen Unternehmen mit geringer Fluktuation empfinden ehrgeizige Mitarbeiter die Karriereaussichten als begrenzt. Die Übertragung von Verantwortung und der damit einhergehende Statusgewinn hält engagierte Mitarbeiter länger im Unternehmen.
  • Wenn Sie nur kurze Engpässe überbrücken müssen, für die es sich nicht lohnt, einen neuen Mitarbeiter einzustellen, können Sie alternativ Zeitarbeiter einstellen. Dabei müssen Sie jedoch darauf achten, dass diese entsprechend qualifiziert ist.   

 

Wie können Sie die Sommerflaute sinnvoll nutzen?

Bei vielen Unternehmen flaut das Geschäft in den Sommermonaten ab, weil auch Kunden in den Urlaub gehen. Oft dauert das Sommerloch länger als Ihr eigener Urlaub. Dann können Sie die Zeit verwenden, Liegengebliebenes aufzuarbeiten. Oder Sie gehen zeitintensive Projekte an, wie zum Beispiel eine Aktualisierung Ihrer IT-Systeme. Auf keinen Fall sollten Sie Zukunftsängsten verfallen, weil Ihre Kapazitäten für zwei Monate mal nicht ausgelastet sind. Wenn alle aus dem Urlaub zurück sind, wird die Zeit ganz schnell wieder knapp. Nutzen Sie also den Freiraum, um sich für den Jahresendspurt zu rüsten.

Laden Sie Ihre Kunden ein

Alternativ können Sie eine Sommerparty für Kunden auf dem eigenen Firmengelände organisieren. Weihen Sie eine Maschine ein, präsentieren Sie eine neue Produktpalette oder nutzen Sie einfach die gute Gelegenheit, Geschäftsbeziehungen in entspannter Atmosphäre zu pflegen. Vielleicht ergeben sich auf diese Weise gleich Projekte für die kommende Herbst- und Wintersaison.

Lassen Sie von sich hören

Auch für die PR-Abteilung sind die Sommermonate eine gute Gelegenheit, Aufmerksamkeit zu wecken. Schließlich macht sich das Sommerloch auch in den Medien breit und schafft Platz für Themen, die andernfalls unbeachtet bleiben würden. Nicht umsonst werden viele Forschungsergebnisse im Sommer präsentiert.

 

Wo soll es nach dem Sommer hingehen?

Manager sollten die ruhigen Sommermonate nutzen, um an der Strategie zu arbeiten, denn meistens beginnt im Herbst wieder die Budgetphase fürs Folgejahr. Überprüfen Sie also die Absatzentwicklung, planen Sie Marketing-Maßnahmen und kümmern Sie sich um die Produktentwicklung. Zieht das Geschäft im Herbst wieder an, wird es schwieriger die dafür notwendige Ruhe zu finden.

 

Beim Coaching neue Perspektiven finden

Wenn der Betrieb einen Gang runter schaltet, ist auch eine gute Zeit für ein Coaching. Wer dauerhaft in derselben Umgebung und an immer gleichen Projekten arbeitet, entwickelt einen Tunnelblick. Entwicklungen außerhalb des eigenen Gesichtskreises werden nicht mehr wahrgenommen. Das kann dazu führen, dass potenzielle Gefahren für das eigene Geschäft übersehen und nötige Veränderungen nicht rechtzeitig angegangen werden. Der Austausch mit einer firmenfremden Person, öffnet dagegen neue Perspektiven.

 

Durch Off-Sites den Teamgeist stärken

Alternativ können Sie ein Off-Site für Ihr Team organisieren. Off-Site ist ein englischer Begriff und meint, dass das Team einen oder zwei Arbeitstage außerhalb des Arbeitsplatzes verbringt. Diese Tage werden genutzt, um gemeinsam an der Strategie zu arbeiten. Zusätzlich finden Spiele statt, die den Teamgeist stärken. Der Perspektivenwechsel fördert nicht nur den Zusammenhalt im Team, sondern fördert auch die Motivation und Kreativität.


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