Jedes Jahr werden zahlreiche neue Unternehmen gegründet. Nur ein Bruchteil dieser jungen Firmen überlebt die ersten drei Jahre. Gleichzeitig stehen viele Familienbetriebe vor der Herausforderung, einen passenden Nachfolger zu finden. In diesem Newsletter stellen wir die beiden Wege in die Selbstständigkeit – Neugründung oder Kauf eines bestehenden Unternehmens – gegenüber und zeigen Ihnen, worauf es bei der Entscheidung ankommt. Dafür beantworten wir die folgenden Fragen:
- Welche Chancen und Risiken hat eine Neugründung?
- Welche Vorteile bringt ein Unternehmenskauf?
- Welche Herausforderungen bestehen bei einer Übernahme?
- Worauf sollten Sie beim Unternehmenskauf achten?
- Warum sollten Sie einen externen Berater hinzuziehen?
5 Antworten auf den Punkt gebracht
Welche Chancen und Risiken hat eine Neugründung?
Wer träumt nicht davon, als Unternehmer mit einer Idee die Welt zu verändern und gleichzeitig reich zu werden? Geschichten über unternehmerischen Erfolg – von James Watt bis Mark Zuckerberg – üben auf Viele eine starke Faszination aus. Wer eine Firma aus dem Nichts – oder aus der eigenen Garage heraus – aufbaut, muss den Ruhm mit Niemandem teilen. Eine Neugründung bietet volle Gestaltungsfreiheit. Ohne die Zwänge einer bestehenden Struktur können sich Innovationen frei entfalten. Produktionsabläufe und Kommunikationswege lassen sich exakt auf die jeweiligen Bedürfnisse zuschneiden.
Risiken einer Neugründung sind enorm
Aber wie viele Produktideen sind tatsächlich so innovativ, dass sie eine komplett neue Herangehensweise erfordern? Eine Neugründung bringt nämlich auf der anderen Seite auch Risiken mit sich. In vielen Branchen besteht bereits ein hoher Verdrängungswettbewerb. Eine neue Firma hat es nicht leicht, sich gegen alteingesessene und bekannte Marken durchzusetzen. Umfangreichen Formalien, der Aufbau der nötigen Infrastruktur und die Suche nach geeigneten Mitarbeitern nehmen viel Zeit in Anspruch. Oft dauert es mehrere Jahre, bis das neue Unternehmen Erträge erwirtschaftet. Hinzu kommt, dass es ohne einen Track Record, also ohne mehrjährige Umsatz- und Ertragszahlen, äußerst schwierig ist, die notwendige Finanzierung auf die Beine zu stellen.
Welche Vorteile bringt ein Unternehmenskauf?
Wer hingegen ein etabliertes Unternehmen kauft, setzt sich praktisch ins gemachte Nest. Die Infrastruktur steht und die Produktionsprozesse sind vom Einkauf bis zum Absatz erprobt. Sie haben ein eingespieltes Team aus qualifizierten Mitarbeitern. Am wichtigsten ist jedoch, dass Sie bereits einen Marktanteil und einen bestehenden Kundenstamm haben. Horrende Marketingausgaben für eine neue Produktplatzierung mit ungewissem Ergebnis entfallen. Im Idealfall erfolgt die Übernahme so reibungslos, dass der Geschäftsbetrieb ohne Unterbrechung weiterläuft. Anstatt wie bei einer Neugründung zunächst aus den persönlichen Reserven zu leben, haben Sie sofort ein Einkommen, sofern das gekaufte Unternehmen Überschüsse erwirtschaftet.
Unternehmenskauf bringt mehr Planungssicherheit
Wie loyal die Kunden langfristig sind, ist von Branche zu Branche unterschiedlich und hängt auch davon ab, ob und wie sich Produkte und Service nach dem Eigentümerwechsel verändern. Aber zumindest haben Sie eine Planungsgrundlage. Beim Kauf eines bestehenden Unternehmens liegen in der Regel Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen für mehrere Jahre vor. Daraus lassen sich zumindest die Einnahmen für die nahe Zukunft prognostizieren. Das ist nicht nur für Ihre privaten Finanzen von Vorteil. Es erleichtert auch die Finanzierung des Kaufpreises.
Welche Herausforderungen bestehen bei einer Übernahme?
Natürlich ist der Kauf eines Unternehmens nicht in jeder Situation die beste Lösung. Der Käufer sollte sich in der Branche auskennen und sich mit den Produkten und der Strategie des Unternehmens identifizieren. Das bedeutet nicht, dass der neue Eigentümer keine eigenen Ideen mitbringen darf. Aber wer von der höheren Planungssicherheit eines Unternehmenskaufs gegenüber einer Neugründung profitieren will, muss bestehende Kunden weiterhin zufriedenstellen.
Soziale Komponente nicht unterschätzen
Neue Ideen, egal ob es sich um Produktinnovationen oder neue Absatzwege handelt, lassen sich manchmal nur schwer in bestehenden Strukturen umsetzen. Als Neuling im Betrieb sehen Sie sich über Jahre gefestigten Gewohnheiten und sozialen Strukturen gegenüber. Die meisten Menschen reagieren auf Veränderungen zunächst mit Argwohn und Angst. Gehen Sie also davon aus, dass Sie zunächst einmal viel Zeit investieren müssen, um Vertrauen zu schaffen. Nur wenn Ihr Team mitzieht, haben Ihre Ideen Aussicht auf Erfolg. Manchmal hilft es, wenn der alte Geschäftsführer noch weitere sechs bis zwölf Monate an Bord bleibt. Allerdings sollte bei einem solchen Arrangement klar sein, wer der Chef ist. Fällt es dem Alteigentümer schwer loszulassen und mischt er sich ständig ein, untergräbt das Ihre Autorität und wirkt kontraproduktiv.
Worauf sollten Sie beim Unternehmenskauf achten?
Um zu entscheiden, ob das Unternehmen tatsächlich für den Kauf infrage kommt und welcher Preis angemessen ist, sollten Sie sich zunächst die Bilanzen der letzten drei bis fünf Jahre anschauen. So erhalten Sie einen Einblick in die bisherige Geschäftsentwicklung. Noch wichtiger für Ihre Entscheidung sind jedoch die Zukunftsaussichten. Schauen Sie sich die Produktpalette genau an. Gab es in den letzten Jahren nennenswerte Innovationen, die ihr Potenzial am Markt noch entfalten oder befinden sich die meisten Produkte eher am Ende ihres Lebenszyklus mit einem schwindenden Absatzmarkt?
Unternehmenswert wird von vielen Faktoren bestimmt
Sehen Sie sich auch den Mitarbeiterstamm genau an. Wie gut sind die Angestellten ausgebildet? Wie ist die Arbeitsatmosphäre? Motivation und Engagement des Teams sind entscheidend für eine reibungslose Übernahme. Sollte es Pensionsverpflichtungen geben, müssen Sie das bei der Bewertung berücksichtigen, genau wie potenzielle Schadensersatzrisiken. Der Verkauf einer Firma befreit diese nämlich nicht von der Haftung aus früheren Geschäften, es sei denn der Unternehmensverkauf erfolgt in Form eines Asset Deals.
Warum sollten Sie einen externen Berater hinzuziehen?
Der Kauf einer Firma ist eine sehr komplexe Transaktion. Zum einen muss er formell richtig unter Dach und Fach gebracht werden. Nur die wenigsten Käufer kennen sich mit den juristischen und steuerlichen Aspekten des Unternehmenskaufs aus. Zum anderen muss das Unternehmen bewertet und ein angemessener Kaufpreis festgelegt werden. Es gibt verschiedene Bewertungsansätze für Unternehmen, die alle zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen. Am Ende ist der Kaufpreis natürlich Verhandlungssache. Aber unabhängige Spezialisten können eine Firma umfassender und objektiver beurteilen. Eine faire Grundlage ist für beide Verhandlungspartner von Vorteil und fördert eine zügige Einigung.
Von der Bewertung bis zur Vermittlung von Finanzierungen
Externe Berater wie Pallas Capital verfügen über ein großes Netzwerk zu Unternehmern, Managern und Investoren. Wir bringen Käufer und Verkäufer zusammen und unterstützen Sie bei der Bewertung, der Verhandlungsführung sowie der Abwicklung. Darüber hinaus kann auch der Kontakt zu Investoren hergestellt werden, die bei der Finanzierung des Unternehmenskaufs helfen.
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