Das ganze Leben ist von Entscheidungen geprägt, und wer lernt, seine Auswahl schnell und effizient zu treffen, ist in der Regel erfolgreicher als andere. Dabei sind Entscheidungen seltener das Produkt eines rationalen Vorgangs als es viele von uns wahrhaben wollen. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen und wie Sie Ihre eigene Entscheidungsfähigkeit verbessern können, erfahren Sie hier.
Je größer die Auswahl desto schwieriger die Entscheidung
Eigentlich möchte man annehmen, dass eine große Auswahl positiv ist. So findet jeder genau das, was ihm gefällt. Verhaltenspsychologen haben jedoch festgestellt, dass Käufer in Läden mit einer sehr großen Produktpalette länger für ihre Entscheidung benötigen und auch nach dem Kauf von größeren Selbstzweifeln geplagt werden. Studien in Supermärkten zeigen, dass Kunden mehr kaufen, wenn die Auswahl kleiner ist. Nicht umsonst hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg seine Garderobe auf jeweils eine Sorte Jeans und T-Shirt reduziert. Ein Weg zu effizienteren Entscheidungen liegt also in der Fähigkeit, die Auswahlmöglichkeiten einzuschränken.
Bequemlichkeit ist auch eine Entscheidung
Entscheidungen treffen hört sich so aktiv an, dass man vergisst, wie oft Menschen den bequemeren Weg wählen. Bequemlichkeit spielt insbesondere bei Alltagsentscheidungen eine große Rolle. Man nimmt das Auto statt das Rad, den Fahrstuhl statt die Treppe. Aber auch im Geschäftsleben kann sich Bequemlichkeit einschleichen. Weshalb andere Anbieter suchen, wenn es mit diesem gut klappt?
Vorsicht vor dem Verankerungs-Effekt
Wie wenig rational viele Entscheidungen tatsächlich sind, lässt sich zum Beispiel daran erkennen, dass Möbelhäuser die teuersten Stücke nach vorn stellen. Schaut sich der Kunde danach andere Möbel an, empfindet er diese als preiswert, was die Wahrscheinlichkeit einer Kaufentscheidung erhöht. Forscher sprechen hier von einem Verankerungs-Effekt. Das Gehirn verwendet automatisch die zuerst wahrgenommene Information als Vergleichsmaßstab.
Wettkampfsportler sind bessere Entscheider
Ob eine Entscheidung gut ist oder nicht, hängt nicht unbedingt damit zusammen, wie viel Zeit zum Nachdenken und Abwägen eingeflossen ist. Versierte Entscheider wissen oft schon aus dem Bauch heraus, welcher Weg infrage kommt. Eine Bauchentscheidung ist dabei nicht etwa unüberlegt. Sie speist sich aus jahrelanger Erfahrung, die es möglich macht, einen komplexen Sachverhalt schnell zu analysieren und Prioritäten zu setzen. Gut beobachten lässt sich das bei Wettkampfsportlern, wo Bruchteile einer Sekunde über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Wer seine Entscheidungsfähigkeit verbessern will, kann sich bei der lokalen Fußballmannschaft anmelden, denn Reaktionsschnelligkeit lässt sich erlernen.
Computerspiele als Entscheidungstrainer
Dem Computerspielen haftet in vielen Kreisen noch immer das Image vom intelligenten, aber unbeholfenen Nerd an. Dabei haben Verhaltensforscher herausgefunden, dass Actionspiele helfen können, Entscheidungen schneller und besser zu treffen. Das trifft insbesondere auf Multitasking-Situationen zu. Allerdings nimmt der Lerneffekt mit regelmäßigem Spielen ab.
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